Krankenhaus

Das Krankenhausleben

Kerstin BlumensteinAllgemein Leave a Comment

Heute ist Tag 21 im Krankenhaus angebrochen. Das ist definitiv mein längster Krankenhausaufenthalt. Und auch seit laaaaangem meiner erster. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal im Krankenhaus war – vermutlich als Kind. Ich war deshalb auch nicht so wirklich drauf vorbereitet, als ich da geblieben bin.

Was brauche ich alles?

Das war so die erste Frage, die ich mir dann gestellt habe, als ich im Zimmer war. Die normalen Sachen waren folgende:

  • Medikamente
  • Jogginghose, T-Shirts, Schlafshirt
  • Unterwäsche und Socken
  • Zahnbürste und Netzteil
  • Toilettenartikel
  • Aufladegeräte

Bei mir kamen dann noch nach und nach speziellere Sachen hinzu:

  • Toilettenpapier (das Papier im Krankenhaus hätte meinen Hintern gleich noch stärker verwundet)
  • Po-Dusche (ja, richtig gelesen – die ist äußerst angenehm, vor allem wenn man öfter weicheren Stuhlgang hat)
  • Ohrstöpsel (die erste Nacht ohne, war ausreichend, ich war gefühlt bei jedem Klingeln aus einem anderen Zimmer wach)
  • Häkelzeugs
  • Kühlschrank-Thermometer (um herauszufinden, ob der Kühlschrank im Zimmer kühl genug für mein Medikament ist)

Gebraucht hätte ich auch meinen Kackhocker – ja, richtig gelesen: der hilft echt bei der Darmentleerung. Aber er lässt sich nicht so gut transportieren. Deshalb habe ich mir jetzt zusätzlich einen Toilettenhocker mit klappbaren Füßen bestellt, der dann besser mit mir unterwegs sein kann.

Wie ist das Krankenhausleben so?

Für mich ist es definitiv entspannend und sehr angenehm. Ich bin aufgrund meiner Erkrankung im Einzelzimmer, was es natürlich gleich mal angenehmer macht. Vor allem das Wissen, dass die Toilette jederzeit frei ist.

Von außerhalb des Zimmers kann ich nicht viel berichten. Ich bin seit Tag 2 im Zimmer „eingesperrt“. Es dürfen Personen mit Kittel und Handschuhe rein, aber ich sollte nicht raus.

Die Pfleger*innen, Reinigungskräfte, Essenbringer*innen und natürlich auch die Ärzte und Ärztinnen sind durchgängig sehr angenehm.

Aber die Uhrzeiten 🙈 5:00 Uhr wird Fieber gemessen – jeden Tag. Das geht auch ohne Aufwecken bis zu dem Zeitpunkt, wenn das Fieberthermometer einen Wert hat. Da piepst es und spätestens dann ist man wach – selbst, wenn man Ohrstöpsel drin hat. Zu dem Zeitpunkt kommen auch die Medikamente mit. Bei mir ist es eine Mischung aus Medikamenten vom Krankenhaus und meinen – Xeljanz z.B. kann die Pflege nicht bestellen. Was durchaus spannend bei langen Krankenhaus-Aufenthalten sein kann, weil die eCard während eines stationären Aufenthaltes nicht vom Hausarzt benutzt werden darf.

Alle paar Tage komme ich in den Genuss von Blutabnahmen – hier sind die Zeiten unterschiedlich, aber es kann nach dem Fiebermessen auch gleich 5:45 Uhr mit der Blutabnahme weitergehen. Bei mir ist der frühe Zeitpunkt immer besonders spannend, weil sich die Pfleger*innen manchmal nicht unbedingt einfach tun, passende Venen zu finden. Mittlerweile haben wir die Goldader im rechten Arm entdeckt.

Gegen 8 Uhr kommt das Frühstück. Um diese Zeit herum kommt auch ein*e Pfleger*in vorbei, um nach dem Rechten zu schauen und Blutdruck, Puls und Sauerstoff zu messen. Und von nun an (in der Regel) bis zum Mittag kommt dann auch die Visite.

Mittagessen kommt gegen 12 Uhr. Der Nachmittag ist dann bei mir recht ruhig. Besucher*innen dürfen von 13 bis 15 Uhr kommen. Ich habe aber festgestellt, dass längere Besuche nicht wirklich gut für mich sind.

Das Abendessen kommt dann schon gegen 16:30 Uhr. Dann kommt auch nochmal ein*e Pfleger*in von der Tagschicht vorbei. Und nach 19 Uhr kommt dann die Nachtschicht mit ihrer Runde – auf der bekomme ich immer eine Spritze zur Thrombose-Vorsorge (mein Bauch schaut nach 20 Spritzen schon teilweise toll aus) und die Movymia-Spritze, die im Kühlschrank der Pflege lagert. Der Kühlschrank im Zimmer kühlt nicht unter 8 Grad und schwankt auch in der Temperatur (Erkenntnisse des Kühlschrankthermometers).

Und das Essen?

Mein Essen wird speziell zusammengestellt, ich habe also keine Auswahl zum Mittagessen, wie es darmgesunde Patient*innen haben. Die Basis bei mir ist die leichte Vollkost und dann wird zusätzlich auf laktose-, fruktose- und histaminarm geachtet. Also ziemlich genauso, wie ich es auch zu Hause versuche.

Was sehr positiv zu sehen war, dass die Kommunikation zwischen Pflege und Diätolog*innen sehr gut funktioniert. Am ersten Tag bekam ich ein Mittagessen, bei dem noch nichts berücksichtigt war (irgendwie klar aufgrund der Zeit). Die Pflege hat direkt rückgefragt, was ich Essen kann – die Suppe war es. Zum Abendessen war dann alles im Lot.

Beim Histamin war ich mir nicht sicher, ob es berücksichtigt wurde, die ersten Tage, bis es dann Fisch zum Mittag gab – da war ich mir dann sicher, dass Histamin nicht wirklich berücksichtigt wird – auch hier hat schon die Kommunikation über die Pflege direkt Änderungen bewirkt. Ich hatte aber auch um ein Gespräch mit den Diätolog*innen gebeten, was dann nochmal eine Adaptierung bewirkt hat. Z.B. gab es zum Abend an einem Tag 60g Schinken und den nächsten Tag 60g Käse – beides einzeln ist recht viel. Wenn möglich bekomme ich jetzt 50:50, was wesentlich angenehmer ist. Und es gibt jeden Morgen Heidelbeemus (was ich über den Tag verteilt esse) und alle paar Tage zum Abend noch eine Suppe.

Für mich passt das Essen sehr gut so. Es wird frisch gekocht, das merkt man. Und mir schmeckt es!

Zum Abschluss kommt noch die Auflösung, in welchem Krankenhaus und auf welcher Station ich bin: Es ist das Universitätklinikum St. Pölten, auf Station 2 der Inneren Medizin 2.

Eins hätte ich fast vergessen: Die Aussicht!

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