Schleife und Glühbirne

Expertin der eigenen Krankheit

Kerstin BlumensteinAllgemein 2 Comments

„Werden Sie Expertin der eigenen Krankheit!“ Dieser Satz ist gerade sehr präsent in meinem Kopf. Und er kam durch ein Beratungsgespräch bei fit2work auf. fit2work berät und unterstützt Personen und Unternehmen bei gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz. Ich kann so eine Beratung nur empfehlen. Es war ein sehr angenehmes Gespräch, was mich am richtigen Punkt abgeholt hat und mir im Moment geholfen und weiter gebracht hat. Mein Plan war (und ist noch) im Idealfall mit der Wiedereingliederungsteilzeit zurück in den Job zu kommen – so bin ich bei fit2work gelandet. Während der Beratung hieß es allerdings ganz klar, „nach der Reha schauen wir weiter“.

Also habe ich mit der Beratung erst wirklich realisiert, dass ich mich noch stärker mit meiner Krankheit auseinander setzen muss und ich mich von dem Druck verabschieden muss, zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder einzusteigen. Vor der Beratung war das Ziel im September zu Semesterstart wieder „on air“ zu sein. Dies hätte allerdings bedeutet, dass ich direkt nach der Reha (geplant bis 30.08.) hätte starten müssen. Schon meine Hausärztin hatte es angedeutet, dass wir uns das nach der Reha anschauen. Okay, nicht nur angedeutet. Realisiert habe ich es erst nach diesem Gespräch. Bei dem Thema Arbeiten brauche ich länger. Jetzt ist es aber angekommen. Derzeit wird keine Aussage mehr darüber gemacht, wann ich wieder zurück bin. Wir schauen nach der Reha.

Expertin werden, aber wie?

Tja, aber was heißt das nun, Expertin der eigenen Krankheit oder im Blog-Slang Expertin meiner unsichtbaren Begleiterin zu werden? Fang ich jetzt ein Medizinstudium an, um die Krankheit oder den Körper besser zu verstehen? Bisher waren mir immer 0en und 1en lieber – geht oder geht nicht. Das ist beim Menschen nicht so einfach meines Wissens. Aber nachdem der Aufnahmetest fürs Medizinstudium gerade gelaufen ist und dieses Jahr 12.000 Bewerber*innen auf 1.850 Studienplätze gekommen sind (Der Standard, 2022), ist die fixe Idee vielleicht eh nicht die Richtige.

Wie wir ja wissen, ist bisher nicht geklärt, wie und warum meine unsichtbare Begleiterin entsteht. Das wird jetzt auch nicht mein Ziel werden, versprochen. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, denen nachgesagt wird, die Krankheit zu beeinflussen. Als erstes immer gern gelesen: Stress und da nehm ich gleich mal die Psyche dazu. Dann die Ernährung, die hat ja was mit der Verdauung und damit dann auch mit dem Darm zu tun. Und dann würde ich auch noch die körperliche Aktivität anfügen, auch die beeinflusst unseren Körper.

Aber hey, da haben wir doch in St. Pölten alle Studiengänge beisammen – Psychotherapie zum Verstehen der Psyche, Diätologie zum Verstehen der Ernährung und Physiotherapie zum Verstehen der körperlichen Aktivität 😅 Es kann also losgehen 😉 Dauert dann nur um die 9 Jahre+ bis ich die Expertin bin. Ich hab mal bei Diätologie angefangen. Die Studiengangsleiterin hat mir bezüglich eines berufsbegleitenden Studiums dankenswerter Weise schon eine Absage erteilt. Aber eine fixe Idee muss ich hier noch los werden: mit der Basisexpertise und der Kombination der drei Themengebiete zum Thema chronisch entzündliche Darmerkrankungen kann man vielleicht einen Lehrgang entwickeln für Personen wie mich. Weil, man findet sehr wohl Lehrgänge zum Thema CED zum Beispiel beim Kompetenzentrum Darmerkrankungen. Diese sind (verständlicher Weise) jedoch nur für Personen mit medizinischem Background zugänglich.

Online Kurse?

Also geht die Onlinerecherche los: gibt es seriöse Online-Kurse oder vielleicht sogar MOOCs (Massive Open Online Courses) zum Thema?

Ich bin im ersten Schritt bei lecturio fündig geworden. Hier gibt es für Medizinstudierende Lernressourcen zum Thema Gastroenterologie mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Gastrointestinaltrakt. Das wird mal mein Anfang sein, um Expertin für den medizinischen Teil zu werden. Sollte jemand hier mit lesen und sachdienliche Hinweise zu seriösen! Online-Materialien, Kursen oder Bücher, bitte gerne die Kommentar-Funktion nutzen.

Quellen:
Der Standard (08.07.2022). Aufnahmetest für Medizin: 12.000 Bewerber für 1.850 Plätze. https://www.derstandard.at/story/2000137289505/aufnahmetest-fuer-medizin-12-000-bewerber-fuer-1-850-plaetze

Comments 2

  1. Liebe Kerstin, ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner „Bildungsreise“! Ich finde es unglaublich wichtig, dass Betroffene sich mit ihrer Erkrankung vertraut machen und zu Expert*innen ihrer Erkrankung werden, um eine aktive Rolle einnehmen zu können. Unglaublich stark von dir!
    Sehr empfehlenswert finde ich persönlich die Bücher der BASICS-Reihe – verständlich geschrieben und eine gute Einleitung für „Jungmedizinerinnen“ wie dich 🙂
    BASICS Gastroenterologie: https://books.google.it/books/about/Basics_Gastroenterologie.html?id=44kEEAAAQBAJ&printsec=frontcover&source=kp_read_button&hl=de&redir_esc=y

  2. Pingback: Stress | Die unsichtbare Begleiterin

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