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Langeweile im Krankenstand?

Kerstin BlumensteinAllgemein Leave a Comment

Es sind jetzt 11 Monate. 11 Monate, die gesundheitlich durch Auf und Abs gekennzeichnet waren. Aber, was mache ich eigentlich den lieben langen Tag im Krankenstand? Das hatte mich vor einiger Zeit schon ein Kollege gefragt, wohlwissend, dass ich immer viel gearbeitet habe.

Kalender im Mai 2022
Ein Blick auf meinen Kalender in der Woche, bevor ich in den Krankenstand gegangen bin. Ein paar Lücken zum eigentlichen Arbeiten wären doch noch zu finden 🙈

Von 200 auf 0? Ist jetzt Langeweile im Krankenstand eingezogen? Den Beitrag wollte ich schon lange schreiben, aber er hat sich verzögert, weil ich nicht Überraschungen kaputt machen wollte. Aber starten wir zunächst von vorne.

Der Beginn

Zu Beginn meines Krankenstandes (Anfang Mai 2022) war definitiv noch keine Langeweile eingekehrt. Ich würde meinen, ich hatte versucht, das Notwendigste für die Studiengangsleitung weiter aufrecht zu erhalten. Meine Position konnte ich nicht so einfach in den Krankenstand schicken, wusste aber sehr wohl, dass ich nicht voll arbeiten kann.

Wenn ich mich richtig erinnere, waren zu Hause meine ersten Aktionen in unserer Küche: Ich habe das Silikon an der Arbeitsplatte gewechselt, unser Müllsystem neu überdacht. Und natürlich auch im Bett gelegen und mit Stella versucht zu chillen.

Chillen mit Stella
Chillen mit Stella

Es kamen natürlich auch vermehrt Arzttermine hinzu. Und ich habe mit Stella den Kurs „Fit durchs Hundeleben“ beim Human Dog Center absolviert, aber auch die Geburtstagsparty von der Lebensgefährtin meines Vaters verpasst. Generell war das noch die Phase, in der ich dachte, „in zwei Wochen bist Du eh wieder zurück“.

Mit dem Start meines Blogs Ende Mai 2022 habe ich mich dann mehr und mehr mit meiner unsichtbaren Begleiterin – die Colitis Ulcerosa – auseinander gesetzt. Da musste ein CMV-Virus bekämpft werden, der Medikamentenwechsel zu Stelara stand an und damit die Hoffnung nach dem Sommer und der Reha im August wieder zurück zu sein.

Mit Anfang Juli hatten wir eine interimisitische Studiengangsleitung eingesetzt, so dass ich ab dieser Zeit auch offiziell nicht mehr den eigenen Willen des „Alles-am-Laufen-halten“ haben musste. Zu der Zeit begann auch meine wöchentliche Psychotherapie, die mich dazu brachte mich stärker mit mir selbst zu beschäftigen, mir mehr und mehr Zeit für mich zu nehmen, wirklich runter zu kommen. Das erste was meiner Therapeutin auffiel: Ich war immer in Bewegung. Die Beschäftigung mit Mediation, Entspannungstechniken und mit mir selbst kam nun hinzu. Und ich beschäftige mich noch tiefer mit meiner unsichtbaren Begleiterin.

Ankommen im Krankenstand

Wirklich richtig akzeptiert, dass ich nicht so schnell zurück sein werde, habe ich eigentlich erst mit meiner Covid-Erkrankung bei/nach der Reha im August. Eigentlich muss ich diesem Virus dankbar sein, das es mich so niedergestreckt hat und auch nach der Akutphase einige Wochen/Monate beschäftigt hat.

In dieser Zeit habe ich dann auch das erste Mal getöpfert. Eine liebe Kollegin hat glücklicher Weise in St. Pölten alles, was man braucht und so sind im Oktober/November meine ersten Töpfer-Werke entstanden.

Tja, und dann fing das Häkeln an. Naja, den ersten Schnupperstart hatte ich schon im Dezember 2021 / Januar 2022, als ich eine Häkelpackung für ein Einhorn bei meiner Mutter sah. Das sollte die von ihr selbst geschneiderte Schultüte von meiner Nichte vervollständigen. Ich fand die kleinen Häkeltiere schon eine Weile interessant, hab aber nie den Mut, Zeit oder was auch immer gehabt, um damit anzufangen. Mit dem Ziel der Einschulung von Ida vor Augen hatte ich dann über Weihnachten das Einhorn gehäkelt. Und ich war stolz drauf 😉

Mein erstes Häkel-Einhorn

Ziemlich genau ein Jahr später im November/Dezember 2022 fing ich dann an wieder zu häkeln. Zunächst aber auch weiterhin nicht für mich. Ich hatte den Abschieb einer lieben Kollegin vor Augen und wollte ihr ein kleines Geschenk machen. Bei der Suche im Internet bin ich über eine Anleitung für eine Fliege von Babsie’s Hook gestolpert. Als ich die sah war mein erster Gedanke: „Erika macht die Fliege“. Also, wurde die Fliege gehäkelt. Zu Weihnachten versuchte ich mich an einem Weihnachstmäuschen und einem Wichtel und zum Jahreswechsel an zwei kleinen Glücksklees. Die Anleitungen sind alle von der Häkelkünstlerin der Fliege. Auch der Drache in FH-Farben – den hatte ich für den nächsten Abschied von einer weiteren lieben Kollegin gehäkelt.

Und nun wurde ich langsam mutiger. Als nächstes kam ein größeres (und auch schickeres) Einhorn für meine Nichte zum Geburtstag. Die Anleitung ist von Leami. Ja und dann habe ich auch mal etwas für mich selbst ausprobiert. Eine Mütze ist bereits fertig nach einer Anleitung von Christl Kleespies und meine aktuelle Herausforderung ist ein Dreieckstuch. Bei dem habe ich schon unzählige Male die Maschen wieder aufgedröselt, weil es doch so ein ganz anderes Häkeln als bei den Tieren ist. Mit jedem Häkelwerk gibt es neues zu Lernen, weil es doch immer wieder anders ist.

Getöpfert wurde natürlich auch nochmal. Stella freut sich nun über einen Sternchen-Futternapf und ich über eine Woll-Schüssel.

Das zweite Töpfern
Das zweite Töpfer-Ergebnis: Sternchen-Futternapf und Wollschüssel

Gechillt wird natürlich auch weiterhin. Ich habe auch einen Massagekurs für Hunde beim Human Dog Center gemacht, der sowohl mir als auch Stella beim Runterkommen hilft.

Chillen mit Stella
Chillen mit Stella

Ihr seht also Langeweile kommt nicht wirklich auf. Es gibt so viele Sachen für mich zu entdecken und lernen, die für mich und meinen Körper gut sind. Die Ernährung ist beispielsweise auch gerade wieder ein heißes Thema, dass diesen Post sprengen würde. Mein Interesse hat derzeit auch die Aromatherapie und die Energetik geweckt. Mal schauen, was daraus noch wird.

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